Damit dein Text von einem Lektorat optimal profitiert, ist eine gute Zusammenarbeit wichtig. Diese beginnt schon während der Planung, also noch bevor unsere gemeinsame Reise überhaupt losgeht. Wenn du bereits nach geeigneten Lektor*innen suchst, hast du vermutlich schon mindestens eine Überarbeitungsrunde hinter dir und Feedback von Testlesenden eingeholt und damit schon viel Vorbereitung aufs Lektorat geleistet.
Mit meiner Checkliste kannst du noch mehr tun, um dein Manuskript auf das Lektorat vorzubereiten.
Plotlogik
- Sofern deine Nebenfiguren nicht von einer Subraumspalte eingesaugt wurden, lasse sie nicht einfach ins Nichts verschwinden. Spätestens am Ende der Geschichte will deine Leserschaft wissen, was aus ihnen geworden ist.
- Vermeide Zeitparadoxen, indem du auf das richtige Timing der Erzählstränge achtest. Lesende sind sonst mehr mit Rechnen als mit Lesen beschäftigt.
- Schließe alle Handlungsfäden ab und lasse nur offen, was du als maximalen Tease für eine geplante Fortsetzung oder ein offenes Ende brauchst.
Kill Your Darlings
Prüfe sämtliche Szenen auf ihre Relevanz. Bringen sie weder Handlung noch Figurenentwicklung voran, so streiche sie aus deinem Manuskript.
Tipp: Speichere diese Szenen in einem separaten Dokument. Vielleicht kannst du sie später noch für eine Fortsetzung, ein anderes Projekt oder als Bonusmaterial verwenden. Auch, wenn sie einen nostalgischen Wert für dich haben, hebe sie auf.
Figurenlogik
- Die Worte und Aktionen deiner Figuren sollten sich aus ihrer Persönlichkeit und ihrer aktuellen Situation ergeben. Darunter fällt übrigens auch die Übernahme ihres Geistes / Körpers durch eine fremde Macht.
- Achte darauf, dass deine Figuren nur wissen, was diese im Bereich ihrer Möglichkeiten wissen können.
- Deine Figuren sollten nicht wie eine Armee von Klonkriegern sprechen. Gib jeder Figur eine Stimme, die zu ihr passt. So machst du sie unterscheidbar und erschaffst Wiedererkennungswert.
Dialoge
- Dialoge sollten abwechslungsreich sein und natürlich klingen und sich nicht wie Kaugummi ziehen.
- Prüfe lange Dialoge auf Stellen, die das Gespräch nicht voranbringen. Hier kannst du kürzen.
- Achte darauf, dass deine Dialoge immer zum Informationsaustausch zwischen den Figuren dienen und …
- … sich nicht an die Leserschaft richten. Das erkennst du daran, dass eine Figur einer anderen erzählt, was diese bereits weiß.
Tipp: Lese deine Dialoge laut vor. Dann merkst du schnell, wo sie unnatürlich klingen.
Spannung
- Die Spannung sollte sich im Laufe der Handlung zu einem Höhepunkt hin steigern.
- Kleinere Spannungsbögen sollten den großen Spannungsbogen stützen.
- Stelle sicher, dass unterschiedliche Ereigenisse im Laufe der Geschichte für Spannung sorgen.
- Längere Passagen mit wenig Spannung zeigen dir, wo du noch kürzen oder nachlegen kannst.
- Setze Cliffhanger und Plottwists sparsam und gezielt ein. Sonst nutzt sich ihr Effekt ab.
Erzählperspektive
- Achte darauf, die Erzählperspektive konsequent durchzuhalten und Headhopping zu vermeiden.
- Prüfe Szenen mit Headhopping darauf, ob eine andere Figur sich hier besser als Erzähler eignet.
- Wechsel zwischen Erzählfiguren sollten durch einen Szenen- oder Kapitelwechsel angekündigt werden.
Sprache / Stil
- Füllwörter sind die Bloatware eines Textes und dürfen bedenkenlos gestrichen werden.
- Vampirverben saugen deinen Text aus. Verwende lieber starke Verben.
- Vermeide Behördensprache in Form von Passivkonstruktionen und Nominalstil. Außer eine deiner Figuren drückt sich so aus.
- Adjektivitis: Ein starkes Adjektiv macht mehr Eindruck als drei nichtssagende.
- Vermeide klischeehafte Phrasen
- Zeitform: halte deine Erzählzeit konsequent durch und verwende für Ereignisse in der Vergangenheit die passende Vergangenheitsform (Präsens -> Perfekt, Präteritum -> Plusquamperfekt)
- Entferne inhaltliche Doppelungen.
„Brauche ich jetzt überhaupt noch ein Lektorat?“, wirst du dich nach Durchsicht der Slides vielleicht fragen.
Die Antwort darauf lautet ganz eindeutig: Ja!
Auch eine gründliche Überarbeitung ersetzt nicht die professionelle Zweitsicht. Als Autor*in deines Textes bist du automatisch vor lauter Bäumen umgeben, siehst aber den Wald nicht. Meine Aufgabe ist es, dir einen sicheren Weg nach draußen zu weisen und dich auf Stolperfallen und Gefahren aufmerksam zu machen, und dich so deinem Ziel näherzubringen.
Eine gute Vorbereitung hat viele Vorteile für dich:
- Du sparst Geld und ggf. sogar einen kompletten Lektoratsdurchgang.
- Ich kann verborgendes Optimierungspotential wesentlich besser aufspüren und dir zeigen, wie du dieses ausschöpfst.
- Ich kann mit dir intensiver an den Details deines Textes feilen.
- Nachdem du im Bereich deiner Möglichkeiten schon alles aus deinem Text herausgeholt hast, holen wir nun gemeinsam das absolut Beste heraus.
- Das Ergebnis ist ein sehr viel runderer und professionell wirkender Text.
Bereit fürs Lektorat? Schreibe mir eine Nachricht und fordere ein kostenloses Probelektorat an! Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dir!